
Spannung liegt in der Luft an diesem Frühlingsmorgen in der Karl-Rahner-Akademie in Köln. Schließlich begegnen sich die Mentor*innen und Mentees des dritten Durchgangs unseres Mentoring-Programms MENTEGRA heute zum ersten Mal. Ein ganzes Jahr lang werden sich zwölf qualifizierte Frauen mit Fluchtgeschichte und ihre Mentor*innen aus kleinen und mittleren Unternehmen aus der Region Köln miteinander in einen Mentoring-Prozess begeben. Ziel dabei ist es zum einen, den Mentees die deutsche Arbeitswelt näherzubringen und zum anderen, Unternehmer*innen die Möglichkeit zu bieten, potenzielle Fachkräfte für ihre Betriebe zu gewinnen. Bisher haben 17 Mentees bei MENTEGRA erfolgreich teilgenommen.
Elena Reifenröther, Leiterin des Kompetenzzentrums Frau & Beruf Region Köln, freut sich, dass die Bekanntheit von MENTEGRA wächst. „Das Projekt verbreitet sich von Köln aus: Bereits zwei weitere Kompetenzzentren haben das Konzept übernommen, andere führen ähnliche Mentoring-Programme durch.“
Nach der Begrüßung durch die Prozessbegleiterin Viola Kelb, einem Grußwort von Bezirksbürgermeister Andreas Hupke und einer Vorstellungsrunde finden sich die zuvor gematchten Mentees und Mentor*innen an Zweiertischen zusammen. Nach einem ersten Kennenlernen legen die Tandems Ziele fest, die sie sich für die Mentoring-Zeit vornehmen. Diese Ziele können vielfältig sein: einen Praktikumsplatz finden, Unterstützung bei Bewerbungsprozessen erhalten, eine Stelle mit Perspektive finden, verschiedene Arbeitsbereiche kennenlernen und vieles mehr. Der Austausch über berufliche wie auch persönliche Erfahrungen sind ebenso Teil der Tandem-Zusammenarbeit.
Nicht selten entstehen hier auch richtige Freundschaften. Sehr zufrieden mit der Begegnung ist Oksana Maliuk. „Ich hoffe sehr, dass meine Mentorin mir helfen kann, eine Stelle zu finden. Besonders freue ich mich, dass wir beide in Refrath wohnen und es so nicht weit zueinander haben.“ Und ihre Mentorin, Lina Reitz, Inhaberin des Raumausstatterbetriebs Reitz Lebensräume, ergänzt: „Ich freue mich sehr auf einen offenen Austausch auf Augenhöhe mit Oksana und darauf, sie auf dem Weg zu begleiten, in Deutschland wirklich anzukommen.“
In der Pause vertiefen viele Tandems ihr Kennenlernen, dass Matching scheint zu stimmen! Im letzten Block der Veranstaltung treffen Mentees und Mentor*innen auf die Projektgruppe, bestehend aus verschiedenen Arbeitsmarkt-Akteur*innen der Region Köln, wie etwa die Industrie- und Handelskammer zu Köln, die Handwerkskammer zu Köln, die Wirtschaftsförderungen der Region, kommunale Integrationszentren, Jobcenter, der Arbeitgeberservice der Agentur für Arbeit in Köln, Amt für Gleichstellung von Frauen und Männern der Stadt Köln und MA.i e.V. – Migration und Arbeitswelt e.V. Die Projektgruppe macht den Mentees und Mentor*innen Wissen zugänglich, das vielen unbekannt ist und auch kaum im Internet gefunden werden kann: Netzwerke, Kontakte, Tipps, Tricks und Fettnäpfchen.